Wenn ein verschollenes Album eines Säulenheiligen auftaucht, ist es schwierig, auf dem Teppich zu bleiben. Da wird aus einem guten Album ganz schnell ein mythisch überhöhtes Großwerk, und ein solches ist „Out Among The Stars“ nicht. Sondern ein Album, das durchaus an die Qualität des Vorgängers „Johnny 99“ anknüpft und sicher besser ist als das dann stattdessen als Cashs 70. Album (und letztes für Columbia) erschienene, überzuckerte „Rainbow“. Aber wer einen Vorgriff auf die „American Recordings“ erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht; einzig „She Used To Love Me A Lot“ geht in etwa in diese Richtung, ist wohl deshalb auch gleich noch ein zweites Mal (als Remix) mit auf dem Album und wurde auch als Single ausgekoppelt. Ansonsten: Guter Cash, durch die Nachproduktion (bei der manche 80er-Sünden sicher ausgemerzt wurden) vermutlich zusätzlich aufgewertet, und sicher zu den Positiv-Beispielen der alles andere als stabilen Diskographie des Man In Black in jenen Jahren zählend. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. (2014, rec. 1984)