Rezension
Zwar nicht ihr Schallplattendebüt, aber doch das erste wirklich unter ihrem Namen veröffentlichte Album der großen Sängerin. Es erschien 1958 auf dem unabhängigen texanischen Peacock-Label (später von ABC übernommen und damit heute zur Universal Music-Gruppe gehörig) und zeigt die hochmotivierte Endzwanzigerin in Begleitung einer formidablen Big Band, geleitet von Saxophonist Gigi Gryce und besetzt mit etlichen legendären Figuren, etwa der Posaunistin Melba Liston (eine der ganz wenigen nichtsingenden Frauen, die sich in der Jazz-Männerwelt jener Jahre durchgesetzt hatten), den Trompetern Ray Copeland und Kenny Dorham, einer Saxophon-Phalanx aus Gryce, Jimmy Powell, Benny Golson, Sahib Shihab und Jerome Richardson, zudem Wynton Kelly am Klavier und Sam Jones am Bass! Das Repertoire enthält eine ganze Menge weniger bekannter Schätze aus dem Great American Songbook, doch auch vergleichsweise oft gesungene Standards wie „You’re Getting To Be A Habit With Me“ klingen wie eben aus dem Ei gepellt; Carters fröhliche Leichtigkeit wirkt dabei unmittelbar ansteckend! – Seit Dekaden nicht auf Vinyl zu haben. (1958/2025)