Rezension
Seinem Idol Sam Cooke gegenüber hatte Otis Redding einen klaren Vorteil: Er war von vorneherein bei einem reinen Soul-Label unter Vertrag, und niemand versuchte, einen Pop-Sänger aus ihm zu machen. So konnte er sich bereits auf seinem Debüt mit voller Energie als einer der stilbildenden Sänger des Genres erweisen – und die Blaupause für den Stax/Volt-Soul der kommenden Jahre, die der 22jährige hier hinlegte, wurde nicht nur in seiner Heimat zur Vorlage, auch jenseits des Atlantiks im fernen England hörten ein paar weiße Jungs gut zu (denen Redding dann ein paar Jahre später auch noch vormachte, wie man ihren größten Hit zu singen hatte). Cookes „You Send Me“, Rufus Thomas‘ „The Dog“ und Ben E. Kings „Stand By Me“ kommen in Stand-Out-Versionen, außerdem etliche nicht weniger große Redding-Originale wie das rock’n’rollende „Hey Hey Baby“, „These Arms Of Mine“, „Security“ und „That’s What My Heart Needs“. Grundrepertoire. (1964/2013)