Rezension
Die auf dem Vorgänger begonnene Zusammenarbeit mit Robert Fripp wurde hier intensiviert, seine Gitarre ist auf allen drei Tracks (einer davon ist eine seitenfüllende, zehnsätzige Suite) des Albums zu hören. Daß eine Geistesverwandtschaft zwischen Hammill und dem King Crimson-Mastermind bestand, kann kaum angezweifelt werden. Hatten die beiden vorangegangenen Alben noch reichlich melodische Momente, die die Hörer von, sagen wir, Pink Floyd oder Genesis mit ins Boot holten, ist Pawn Hearts vor allem eines: hochkomplex! Die kryptischen Lyrics das Bandchefs spiegeln sich nicht nur in den reichlich vorhandenen Taktwechseln. Die zeitgenössische Kritik war teils irritiert, teils gespalten, die Verkäufe in England mau (in Italien hingegen führte es die Albumcharts an, auf der folgenden Tour wurde die Band dort mit vollen Superstar-Ehren empfangen). Hammill selbst bezeichnete sich später herrlich britisch als „a fairly extreme musical statement“. Für viele der Höhepunkt der Diskographie, für manche gar der ganzen Gattung. (1971/2022)