Rezension
Dies ist kein neues Album der britischen Psychedelic-Legenden, obwohl das theoretisch sogar noch möglich wäre. Sondern eine Neuausgabe des legendären 1968er Debüts (das, wäre es direkt nach der Aufnahme, nämlich ein Jahr früher, veröffentlicht worden, einen ganz anderen Stellenwert hätte, denn recht eigentlich ist es eines der Schlüsselwerke der britischen Psychedelia). Allerdings nicht einfach ein Reissue. Steve Howe, sein Leben lang unzufrieden mit dem Sound der Stereo-Version, ließ sich, da die Multitracks mutmaßlich verloren sind, von Warner das Original-Mono-Master schicken. Moderne Technologie macht es möglich: Howe trennte die Instrumente wieder voneinander und fing dann bei Null an. Mit sehr beeindruckendem Ergebnis – mit dem "Electronic Stereo"-Pfusch der 1960er und '70er hat das wirklich absolut nichts zu tun. Aber damit hört Howes "Re-Imagining" nicht auf: Er stellte die Reihenfolge um, strich Songs, nahm andere aufs Album und schuf somit das Werk, das seiner Auffassung nach damals hätte erscheinen sollen, und möglicherweise hat er Recht. Ein spannender neuer Blick auf eines der bedeutendsten britischen Rockalben der 60er ist es auf jeden Fall! (2023)