Rezension
Nach der vergleichsweise intimen 2020er „Bedroom“-EP geht die Belgierin auf diesem dritten Hauptwerk nach siebenjähriger Album-Pause wieder sehr deutlich in Richtung Pop und Tanzboden. Der Anteil an R’n’B und Hip Hop ist hoch, die Songs sind groovebetont und perfekt produziert. Und doch – und das ist das Faszinierende daran – ist auch „Persona“ unterm Strich ein Singer/Songwriter-Album, denn Selah Sue ist vor allem Song-Autorin, und unter den glänzenden Oberflächen verbirgt sich eine Menge Inhalt. Daß man Clubmusik-Ästhetik und Inhalte durchaus zusammendenken kann, haben zwar auch schon andere bewiesen, selten ist das Phänomen aber immer noch. Erst Recht auf dem hier zu hörenden Niveau. (2022)