Rezension
Das zweite Album des Rap-Miterfinders, Polit-Poeten und nicht zuletzt genialen Vokalisten ist – wiewohl bei Veröffentlichung kaum beachtet – vermutlich eine der einflussreichsten LPs der Popgeschichte: Wie Scott-Heron auf „The Revolution Will Not Be Televised“ zu einem tighten Stripped-to-the-bone-Funk-Groove Verbalsalven gegen Regierung und Massenmedien abfeuert, inspirierte seither unzählige junge Rapper. Was er mit seiner Stimme sonst noch vermochte, zeigt sich etwa im sanften „Save The Children“, im nachdenklichen „I Think I Call It Morning“ oder im atemberaubenden „Lady Day And John Coltrane“, in dem es nicht nur um eine Hommage an die beiden legendären Jazz-Größen geht, sondern um die spirituelle Kraft von Musik an sich. Kraftvoller kann Popmusik kaum sein. – Etwas verspätete 50th Anniversary-Edition, klangoptimierend auf 45 Touren geschnitten, rein analoges Mastering! (1971/2022)