Rezension
Der Pianist, der bereits Ende der 50er bei Kenny Dorham (und danach kurze Zeit bei Coltrane) spielte, kehrte nach einer sehr kommerziellen Phase in den frühen 80ern zum Jazz zurück und nahm seither mit seinem eigenen Trio eine stattliche Anzahl ausgezeichneter "Old School"-Alben auf, denen man doch immer mal wieder bemerkt, daß der Mann einst zu den Neuerern der Gattung gehört hatte. Auch dieses Album ist alles andere als ein Wiederkäuen von Jazz-Klassikern – denn erstens muß man mit dem Great American Songbook schon sehr vertraut sein, um einige dieser Titel als "Standards" durchgehen zu lassen; zweitens ist das Album zwar auch für Jazz-Novizen durchaus goutierbar (darin liegt die Kunst!), birgt aber für Fortgeschrittene manch mutige Harmonie. Und hinter Kuhns Arrangement von "Softly, As In The Morning Sunrise" muß man den alten Song erstmal wiederfinden… Sehr große Klasse, und selbstredend auch klanglich auf Sternstunden-Niveau! – Erstmals ungekürzt (zwölf Tracks) auf Vinyl. (2007/2025)