Rezension
Mit seinem Debüt „Karlavagnen“ (2020, leider nur CD) hatte der Pianist sich aus dem Stand einen Platz im Olymp des skandinavischen Jazz gesichert. Das zweite Album erfüllt die hohen Erwartungen an den Nachfolger spielend. Inspiriert wurde es von einem Flohmarktfund – einem herrlich mit handgezeichneten Sternenkarten illustrierten Buch aus dem Jahre 1902 über den nächtlichen Himmel. Dem widmete sich Ingmar dann intensiv – und fand dabei zu den Kompositionen dieses Albums. Seine Stammband aus Bassist Fredrik Jonsson, Drummer Calle Rasmusson und den Bläsern Jonas Knutsson (Sopransaxophon) und Markus Ahlberg (Posaune) blieb konstant, wird aber immer wieder um etliche Gäste erweitert, die mit Trompete (Erik Tengholm), Horn (Blanca Eliasson), Flöte, Klarinette (beides Axel Mårdsjö) oder auch menschlicher Stimme (Maria Winther) den Klangfarbenkosmos erweitern. Bisweilen entsteht dabei beinahe so etwas wie Big Band-Sound („Bear Driver“), allerdings mit dem für skandinavischen Jazz so typischen intim-melancholischen Charakter, ein faszinierender Effekt. Aber längst nicht das einzige beeindruckende Element hier! (2023)