Rezension
Wer die Diskographie verfolgt hat, wird kaum überrascht sein: Jasmine van den Bogaerde wird mit jedem Album noch besser. Etwas überraschend allerdings ist doch der Charakter des Albums: Wie kommt jemand, der die Dekade gar nicht erlebt hat, dazu, den Pop der 80er abzufeiern? Nun, ihre Verehrung gilt ja vor allem Kate Bush, „Running Up That Hill“ spielt sie schon länger auf ihren Konzerten. Auf „Portraits“ hält sie bemerkenswert souverän die Balance zwischen Hommage und eigenem künstlerischen Statement; bewundernswert ist dabei nicht nur die Qualität ihres Songwritings und natürlich ihr bekannt hingebungsvoller Gesang, sondern auch die Albumarchitektur – da weiß jemand genau, was sie will. Sie ist immer noch erst 27, man darf auf ihre nächsten Schritte gespannt sein. Mit „Portraits“ hat sie ihren Anspruch auf ihren Platz in der Spitzenliga des Songwriter-Pop jedenfalls dauerhaft zementiert. (2023)