Vorsicht, die beißt! Spaß beiseite: Die Australierin hat bekanntlich eine der dreckigsten weiblichen Bluesstimmen des Planeten, und sie macht auf ihrem ersten Album für das Reference-Label reichlich Gebrauch davon. Schon im Opener „Can’t Stay Here No More“ mag man lieber nicht zu dicht an den Lautsprechern vorbeigehen, zumal Professor Keith O. Johnsons tonmeisterliches Genie für maximalen Realismus sorgt. Wenn sie will, kann Boyes natürlich auch ganz anders – „Angels And Boats“ etwa ist Country Blues von einer Subtilität, wie man sie etwa von den besten Ry Cooder-LPs der 70er kennt. Aber wer Boyes in solchen Momenten auf den Leim geht, wird am nächsten Morgen im Staub aufwachen, ausgesetzt irgendwo in der australischen Wüste. So und nicht anders soll er sein, der Blues! (2017)