Rezension
Nach drei überragenden Alben für das unabhängige International Anthem-Label ist die New Yorker Formation um die charismatische Poetin und Vokalistin Camae Ayewa (a.k.a. Moor Mother) nun auf dem einzigen für sie in Frage kommenden Major untergekommen, der Heimat von Coltrane und Pharoah Sanders. Der Labeleinstieg setzt die nicht nur im Gegenwarts-Jazz einzigartige Kombination aus Ayewas Lyrik und Free Jazz fort: Das in früheren Jahrzehnten oft anstrengende, weil verkrampft wirkende Konzept klingt auch diesmal vollkommen organisch, ja selbstverständlich. Ayewas in Inhalt wie Vortrag gleichermaßen starke Texte fließen mit der freien Improvisation von Saxophonist Keir Neuringer, Trompeter Aquiles Navarro, Bassist Luke Stewart und Drummer Tcheser Holmes zusammen, als könne es gar nicht anders sein. Nach wie vor eine der aufregendsten Jazzformationen der Gegenwart. (2023)