Wenn man dem zweiten Massive-Album irgendetwas vorwerfen kann, dann höchstens, daß die Thesen des Debüts hier lediglich ausformuliert werden, anstatt sie weiterzuentwickeln. Angesichts der Innovationskraft des Vorgängers freilich kaum übel zu nehmen, auch wenn dessen Ideen in den vergangenen drei Jahren natürlich auch von anderen aufgegriffen worden waren (das Portishead-Debüt „Dummy“ erschien einen Monat vor „Protection“). Anstelle von Shara Nelson hatte die Band nun die nicht weniger exzellente Tracey Thorn als Muse und Sängerin erkoren, „Sly“ wird von Nicolette veredelt. Und das mit Tricky noch zu rechnen sein würde, stand angesichts seiner Rap-Performance auf diesem Album nun auch fest. (1994/2016)