Rezension

Seit Langem schon leidet Linda Thompson an spasmodischer Dysphonie, einer seltenen Stimmerkrankung, die es ihr inzwischen unmöglich macht zu singen. Zu Wort melden wollte sich eine der größten Singer/Songwriter-Ikonen Britanniens dann aber doch noch mal. Gemeinsam mit Sohn Teddy wählte die 76jährige die Stimmen aus, individuell für jeden Song. Stimmen aus der eigenen Familie (Teddy und Schwester Kami), aus anderen großen Folk-Clans (Eliza Carthy, Rufus und Martha Wainwright), aber auch ganz andere wie Ren Harvieu oder, ein besonders schöner Moment, John Grant, der einen Song singt, der eigentlich eine Art Fanbrief von Thompson an ihn selbst ist und auch so heißt: „John Grant“! Andere Songs wurden gleich ganz in die Hände befreundeter Bands gegeben: The Proclaimers, The Rails und The Unthanks treten in voller Besetzung auf. Es sind rührende Songs und humorvolle, durchweg aber großartige, und sie alle zeugen von Linda Thompsons ungebrochener Liebe zur Musik – die sie hier mit vielen geschätzten Menschen teilt. Und man hat das Gefühl, daß es für alle Beteiligten eine wunderbare Erfahrung war. (2024)