Rezension
Für ihr drittes Album suchte die Kalifornierin erstmals ein echtes Studio auf – wer indes befürchtete, die damit verbundene Professionalisierung könnte ihre magisch-zarten Songgespinste beschädigen, mag beruhigt aufatmen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall; ihre unverwechselbare Stimme klingt geheimnisvoller denn je. Und daß eine gewisse Raffinesse bei den Arrangements die Schönheit ihrer Songs noch unterstreicht, konnte man schon auf dem zweiten Album („On Your Own Love Again“, 2015) sehr deutlich hören. Natürlich hat Pratts Musik mehr mit Laurel Canyon-Folk denn mit Bossa Nova zu tun, aber so ziemlich die einzigen Platten, die einem hier zum Vergleich einfallen wollen, sind die Verve-LPs, die Astrud Gilberto in der zweiten Hälfte der 60er aufgenommen hat. Buchstäblich bezaubernd. (2019)