Die Musik Haitis ist nicht weniger reichhaltig als die der karibischen Nachbarn im Westen, aber in der westlichen Welt weit weniger populär. Mélissa Laveaux, als Kind haitianischer Einwanderer in Ottawa aufgewachsen und heute in Paris lebend, ging für ihr viertes Album intensiv auf Spurensuche in der Heimat ihrer Eltern. Sie entdeckte dunkle Folk Songs aus der Zeit der amerikanischen Besetzung, Voodoo-Gesänge und vieles mehr – und machte aus diesem Material und ihren Erfahrungen auf Haiti ein Album, das die bunte Vielfalt der dortigen Musikkultur ebenso reflektiert wie die oft blutige Geschichte des Inselstaates; ein Album, auf dem die leichten karibischen Grooves und die inhaltliche Tiefe der Songs wie selbstverständlich zusammengehen. Ihr bestes bislang. (2018)