Robert Plant / Alison Krauss

Raising Sand

Label/AN:  Universal Music / Rounder Record, 7228801
Format:  2 LP 180g

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Rezension

So weit hergeholt war diese (zwischenzeitlich ja glücklich fortgesetzte) Kombination gar nicht – schließlich ist die Liebe des Zeppelin-Sängers zum Folk hinreichend dokumentiert; ebenso wie seine Neigung für alten Rockabilly (man denke an das Honeydrippers-Minialbum). Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Bluegrass. Wobei “Raising Sand” dort ebenso schwer zu verorten ist wie irgendwo sonst: Die Mischung ist schon einzigartig. Keltische Elemente stehen eng neben Blues, frühem Rock’n’Roll und Country. Die Everly Brothers kommen zu Ehren, seltene Gene Clark-Songs werden ausgegraben (Plant ist ein großer Fan). Traumhaft ist der Gesang: Man hatte Plant noch nie so behutsam gehört, das hat schon fast etwas mit Kunstlied zu tun. Die Harmonien, mit denen sich die beiden gegenseitig unterstützen (je nachdem, wer gerade die Lead-Stimme hat), sind traumwandlerisch sicher – als hätten sie seit Jahrzehnten zusammengearbeitet. Dazu kommt eine brillante Band, bestehend u.a. aus den Gitarristen Marc Ribot und T-Bone Burnett (letzterer ist auch für die charakteristisch warme Produktion verantwortlich) und Schlagzeug-Genius Jay Bellerose. Höhepunkte? Zu viele, um sie aufzuzählen. Die Behandlung von Mel Tillis’ “Stick With Me Baby” ist ebenso faszinierend wie die Led Zep-auf-Valium-Variante von Townes van Zandts “Nothin'” (einer der beiden Songs, auf dem Krauss ihre Fiddle auspackt; hier mit geradezu gespenstischem Effekt) oder der Duettgesang auf der Schlußnummer “Your Long Journey”. Ohne Frage eines der wesentlichen Alben seines Jahrgangs, gemacht für die Ewigkeit. (2007/2022)