Rezension
Als sein Album-Debüt (eigentlich selbstbetitelt; hier mit dem Zusatz „Sings“ der europäischen Erstausgabe) 1957 erschien, hatte Ray Charles schon gut vier Jahre Singles für Atlantic aufgenommen, die regelmäßig die R’n’B-Charts regierten. Verständlicherweise wurden etliche davon hier zweitverwertet: „Mess Around“, „I Got A Woman“, „This Little Girl Of Mine“, „Mary Ann“ und natürlich das brillante „Hallelujah I Love Her So“ waren dem Publikum wohlbekannt und sind allesamt stilbildende Klassiker. Die neuen Songs allerdings hielten das Niveau, etwa der Opener (im selben Jahr gleichfalls als 7″ veröffentlicht) „Ain’t That Love“. Füllmaterial wird man hier definitiv vergebens suchen. Dafür aber etliche Beispiele dafür finden, daß Charles‘ Klavierspiel seinem Vokaltalent nicht nachstand – sehr beeindruckend etwa in der Lowell Fulson-Nummer „Sinner’s Prayer“! Basis-Repertoire, hier erweitert um drei Bonustracks. (1957/2024)