Rezension
Mit seinen 24 Jahren hat der Songwriter Travis Roberts schon eine Menge von den Schattenseiten des Lebens gesehen. Er war Junkie, beerdigte gute Freunde, war obdachlos und notorisch bankrott. Das Geld für die Studiomiete für sein Albumdebüt verdiente er in einem illegalen Fight Club, wo die Verlierer (er verlor meistens) zwar schlecht, aber immerhin überhaupt bezahlt wurden. Daß dieses Album reine Rock'n'Roll-Authentizität atmet, kann also kaum verwundern. Roberts Alternative Country-Entwurf verdankt Steve Earle so viel wie den Bands, die er als junger Teenager liebte: Jimmy Eat World, Dropkick Murphys, The Wonder Years oder The Front Bottoms. Die Intensität, die er und seine langjährige Liveband The Willing Few erreichen, gleicht oft einem Faustschlag. Ein großartiges Outlaw-Update. Und ein Name, den man sich besser merkt: Das klingt sehr nach einer großen Diskographie… (2025)