Rezension
50 Jahre nach seinem Funk Jazz-Klassiker „Two Headed Freap“ (unlängst in der Blue Note Classic Vinyl-Serie wiederaufgelegt) und über 35 Jahre nach seinem letzten Album nimmt der Organist den Faden seiner Solodiskographie wieder auf. Ab Ende der 70er hatte Foster sich als Studiomusiker verdingt (er ist auf einer Vielzahl Alben zu hören, von Roberta Flack und The Jacksons über George Benson und Stanley Turrentine bis Chet Atkins), später auch erfolgreich als Produzent gearbeitet. Nun, mit Anfang 70, stellte Foster doch noch einmal eine eigene Band zusammen, im Kern bestehend aus seinem Sohn Chris am Schlagzeug und dem hervorragenden Gitarristen Michael O’Neill, der in einem Moment mit bluesigen Riffs unterstützt, im nächsten aber die große John Scofield-Fusion-Schule glänzen läßt. In erster Linie freilich ist dies aber Fosters Album (in „J’s Dream“ ist er sogar gänzlich unbegleitet zu hören), und es ist eine große Freude, einen der echten Meister der Hammond B-3 noch einmal auf Albumlänge zu hören (und wer weiß, vielleicht folgt da ja noch mehr – die hörbare Spielfreude hier gibt Anlaß zur Hoffnung!). Zumal das Album eine Menge Abwechslung bietet, vom an den großen Jimmy Smith erinnernden „Swinging“ über das Stevie Wonder-Cover „Isn’t She Lovely“ bis zur grandiosen Santana-Hommage „Carlos“! (2022)