Rezension
Im Vergleich zu den letzten Alben des Songwriters ist dieses schon fast üppig arrangiert – zusätzlich zu seinem bewährten Partner, dem Multiinstrumentalisten Josh Gordon, kommen immerhin ein Klavier, ein Streichtrio und diverse Harmoniestimmen darauf vor. Jurado (der abermals ohne Produzenten arbeitete) gelang aber das Kunststück, den minimalistischen Charakter der Vorgänger beizubehalten: Ökonomischer lassen sich Popsongs nicht arrangieren. Natürlich gibt es auch rein gitarrenbegleitete Folk-Momente, aber nicht nur „What Happened To The Class Of ’65“ qualifiziert sich für diesen Begriff. Andernorts („Day Of The Robot“, „Taped In Front Of A Live Studio Audience“) zelebriert er auf ganz eigene Art die hohe Blue-Eyed Soul-Schule. Wieviele Musiker (Genre egal) gibt es eigentlich, die in den letzten 20 Jahren annähernd so viele Meisterwerke veröffentlicht haben wie Jurado? (2022)