Rezension
Die Sängerin hat ein neues Mitglied in der Band: Der Brasilianer Felipe Melanio fällt schon beim ersten Track, einer sanft groovenden Akustik-Version von Childish Gambinos 2018er Hit „Feels Like Summer“, sehr angenehm auf; er hat im Folgenden noch einige sehr bemerkenswerte Momente! Aber es ist natürlich die Stimme, um die es hier geht, und die überzeugt auch auf diesem inzwischen vierten Groove Note-Album in jedem Song. Wobei die Repertoireauswahl mindestens so weit gefächert ist wie beim Vorgänger „I Want You“ (2019): Klassiker von Bill Withers, Earth, Wind & Fire, Barry White oder Prince (eine wirklich fantastische „Kiss“-Version!); aber auch Songs von Lenny Kravitz, Portishead („Roads“, vom Debüt!) oder dem britischen Neo-Soul-Sänger Tom Misch macht Fernandez sich souverän zu eigen. Die Band agiert dabei höchst sparsam, die Grooves sind so zurückhaltend wie zwingend – auch Melanios akustische Soli haben nie einen Ton zu viel. Kammer-Soul auf höchstem Niveau – was selbstverständlich auch für die klangliche Seite gilt: Das Vinylmastering stammt von Bernie Grundman (der seinen nochmals verbesserten neuen Schneidekopf verwendete), gepreßt wurde bei RTI! (2023)