Rezension
Wie schon auf dem Vorgänger „Spirit Of The New Land“ stammen auf dem dritten Album Carns für das Black Jazz-Label die meisten Stücke von ihm selbst (Ausnahmen sind etwa Coltranes „Naima“ und McCoy Tyners „Contemplation“). Nahtlos fügt der Komponist, Arrangeur und Pianist/Organist modalen Post Bop, Spiritual Jazz und Funk zu einer Einheit zusammen; läßt dabei die sieben Musiker wieder wie eine Big Band klingen. Überragend sind auch hier die vokalistischen Beiträge von Ehefrau Jean, deren Stimme vollkommen unangestrengt über dem Geschehen zu fliegen scheint. „Power And Glory“ ist das erste große Highlight, der folgende Titelsong mit seinem Philly Soul-Touch ist beinahe schon ein Hit. Für „Naima“ schrieb Carn einen Text, der von Jean so ideal gestaltet wird, daß es für den Moment schwerfällt, sich das Stück ohne Gesang vorzustellen. Höhepunkt ist aber vermutlich doch das über neunminütige „Feel Free“, auf dem nicht nur die Sängerin, sondern auch die überragende Band ihre Talente ausspielen kann! (1973/2021)