In einsamen Nächten am Klavier waren die Songs für das fünfte Album der Waliserin entstanden; und auch in ihrer Album-Erscheinungsform in (mehr oder weniger) klassischen Band-Arrangements spürt man die intime Atmosphäre ihrer Geburt. Nichts Nervöses wie noch im Vorgänger “Crab Day” (2016) haftet ihnen an, alles ist im Fluß. Das bedeutet natürlich nicht, daß die Le Bon eigene Weirdness gänzlich unter den Tisch fällt; sie wird nur besser in einen Pop-Kontext eingebunden – das funktioniert sogar in dem schon ziemlich seltsamen “Mother’s Mother’s Magazine” mit deutlichem Residents-Einfluß. Feinfühligkeit und Eingängigkeit einerseits; die ihr eigene Lust am Experiment andererseits haben sich noch auf keinem ihrer Alben so perfekt die Waage gehalten. (2019)