Rezension
Auch auf dem Nachfolger von „Dear America“ bezieht der Blues-Poet Bibb deutlich Position. Explizit geht es diesmal um das schwarze Amerika und seine Geschichte – etwa um das rassistische Massaker von Tulsa im Jahre 1921. Nach hundert Jahren erhielten die immerhin noch drei Überlebenden endlich Reparationszahlungen. Der Song, den Bibb darüber schrieb, ist sicherlich einer der am stärksten bewegenden in seiner langen Diskographie. Groß auch „The Ballad Of John Howard Griffin“ über den weißen Journalisten, der sich im Jahre 1959 als Schwarzer verkleidete und den amerikanischen Süden bereiste, um den alltäglichen Rassismus am eigenen Leib zu erfahren. Es gibt freilich auch versöhnlichere Momente, wenn Bibb etwa liebevoll über seine Familie singt. Ein weiteres hervorragendes Spätwerk, angereichert mit Gastauftritten von u.a. Taj Mahal und Russell Malone sowie dem Tuarag-Blues Man Amar Sundy und dem malischen Songwriter und Gitarristen Habib Koité! (2023)