Nach dem stilbildenden Meisterwerk “Untrue” (2007) hatte William Bevan, besser bekannt als Burial, erst einmal lange geschwiegen. Dann folgten wieder regelmäßige Lebenszeichen, darunter Kooperationen mit Four Tet, Thom Yorke und Massive Attack. Nichts davon bereitete auf dieses neue Großwerk vor, das Burial bescheiden als EP veröffentlicht, das mit seiner Spielzeit (gut 30 Minuten) fast, in seiner Bedeutung auf jeden Fall jedoch eher ein vollwertiges Album darstellt. Das Song-Format hat der enigmatische Produzent verlassen, die Tracks sind lang, nehmen sich Zeit für Stimmungsaufbau. Dabei sind die Zutaten (die Beats, die Störgeräusche, die entkörperlichten Stimmen) im Grunde bekannt, doch nie zuvor baute Burial solch einschüchternde, düstere Kathedralen damit. Die Musik ist von einer emotionalen Dichte, die man schier in Scheiben schneiden kann. Seit fast zehn Jahren ist dieser Mann nun in einer Sparte tätig, die sich vor allem durch ständige Innovation definiert. Er steht immer noch sehr weit vorne… (2013)