Für Kyle Jacobson war die Musik so etwas wie die letzte Chance. Seine späten Teenagerjahre verbrachte er überwiegend im Gefängnis, und es hätte wohl ein schlimmes Ende mit ihm gefunden, hätte er nicht schließlich einen Stift zur Hand genommen und begonnen, Songs zu schreiben. Es dauerte eine Weile, bis er seinen Stil gefunden hatte – der nun ganz anders ausgefallen ist, als man das bei Jacobsons Biographie vielleicht hätte vermuten können. Kein Punk, kein Hardcore, kein Düster-Metal, auch Grunge nur in Ansätzen. Sondern: Klassische Americana, nur in laut. Da Jacobson als Sänger auch eher in den hohen Registern zu Hause ist, denkt man oft an Neil Young – wobei das River Giant-Debüt dessen countryeskere Momente mit dem Druck der mit Crazy Horse aufgenommenen Alben zusammendenkt. Die vielen wunderbaren Harmoniegesangs-Momente lassen auch Vergleiche zur Neofolk-Szene um Mumford & Sons oder Fleet Foxes zu – hier allerdings in einer deutlich hemdsärmeligeren Ausprägung. With balls, so to say. Wobei man den Druck und die Dringlichkeit in Jacobsons Songs nicht nur über die Phonstärke spürt… Von dieser Band wird hoffentlich schon bald mehr zu hören sein!  (2013)