Rezension
Der „Stockroom Recordings“-Zyklus soll mit diesem sechsten Album zu Ende gehen; die musikalische Seitenkarriere des Allround-Künstlers Christoph Bouet wird es hoffentlich nicht – denn sein Talent als Songwriter, Sänger und Musiker blüht mit jedem Album schöner. Der Titel läßt es zwar nicht vermuten, aber „Roadkill Madness“ klingt deutlich zurückgenommener, subtiler noch als die beiden auch schon an der US-Westküste angesiedelten Vorgänger. Wobei die klassische Band, die einem hier vielleicht am ehesten in den Sinn kommt, ja (untypischerweise) von der anderen Seite des Kontinents stammt: The Youngbloods. Die Zärtlichkeit, mit der Jesse Colin Young seine Songs schrieb und sang, findet sich hier wieder. Lieder, die manchmal wie Luftspiegelungen wirken, die ein Windhauch schon verwehen könnte. Manchmal weint gespenstisch die Pedal Steel dazu. Ein selten schönes Album. Ob im Heimatland dieser Musik überhaupt jemand etwas von Bouets Existenz weiß? Egal, wir zögern nicht, diesen Songzyklus zum Besten zu zählen, was die Americana-Gattung in den letzten Jahren hervorgebracht hat. – Auflage: 222 Exemplare, Ausstattung: Booklet (12 Seiten), 2 Einleger, eine „Polacard“. Das Besondere: 20 siginierte Originalzeichnungen sind über die Auflage verteilt! Für Glücksspieler… und nein, wir schauen nicht vorher rein, auch nicht für gute Freunde. (2023)