Rezension

Serbien lag bislang noch nicht auf der Landkarte für Americana. Vielleicht bildet man es sich ja auch ein, aber man hat doch immer wieder den Eindruck, daß man den Balkan irgendwie hört (oder wenigstens fühlt) in der Musik der Sängerin und ausgezeichneten Pianistin, in der ansonsten Blues, Vintage-Rock’n’Roll, Surf Sound, Country und Soul zusammenfließen. Ihre Stimme ist eine Brücke zwischen Bessie Smith und Norah Jones (ungefähr jedenfalls), man darf auch gerne an die frühen Bonnie Raitt-LPs denken. Pejak lebt nun schon einige Jahre in Nashville, hat dort reichlich Freundschaften geschlossen (zum Beispiel mit Laura Chavez; die Kanadierin ist die Gitarristin auf diesem dritten, von Mike Zito produzierten Album Pejaks!) – und doch hat man immer wieder das Gefühl, daß die südosteuropäischen Wurzeln eine heimliche, aber nicht unwesentliche Rolle spielen. Was ja erstens sowieso kein Nachteil ist, zweitens Pejaks Americana-Stil einzigartig macht. (2019)