Rezension
Es gibt durchaus Momente – in „Samosas & Kingfishers“ etwa –, da meint man Reminszenzen an Kriegers Doors-Vergangenheit zu hören. Aber eigentlich verhält es sich umgekehrt: Die „Begleitmusiker“ des charismatischen Frontmanns Jim Morrison hatten ja alle einen Jazz-Background, das wird allzu oft vergessen – dabei kann man es kaum überhören, wenn man mal nicht nur auf den Sänger achtet. Vor allem in Keyboarder Ed Roth (Hammond und Rhodes!) hat Krieger hier einen grandiosen Partner, ihr Zusammenspiel kann durchaus auch mal an Chick Coreas Return To Forever-Alben erinnern. Bassist Kevin Brandino und Drummer Franklin Vanderbilt sind freilich auch ein Rhythmusgespann, dessen Drive jeder Frühsiebziger Fusion-Formation zur Ehre gereicht hätte. Daß es allen vier beteiligten Musikern nicht um Demonstration ihrer virtuosen Fähigkeiten geht, sondern um Groove und Funkiness, unterscheidet dieses Album von den meisten „klassischen“ Produktionen der Gattung: Fusion Jazz mit einem Maximum an Understatement, wie er hier zu erfahren ist – das gibt es nach wie vor gar nicht so häufig… – Rotes Vinyl. (2024)