Der eine: 1912 geboren, während des spanischen Bürgerkrieges erst nach Südamerika, dann nach Mexiko und schließlich in die USA ausgewandert. Unangefochtener König des Flamenco in seiner Generation, vielleicht der beste Gitarrist der Welt (Chet Atkins etwa hielt ihn dafür). Der andere: Eine Generation jünger, hervorragender Jazz- und Rock-Gitarrist, auf der Suche nach musikalischen Abenteuern und Grenzüberschreitungen (an einem sagenhaften Album mit dem Armenier John Berberian, “Middle Eastern Rock”, war er eben erst beteiligt gewesen). Wie es dem Jüngeren gelang, den Älteren zur Kooperation zu überreden, ist nicht bekannt, aber er machte mit – das Ergebnis ist ein unbegreiflicherweise zwar nur Insidern bekanntes, aber durchgehend geradezu magisches Album, zu den spannendsten und visionärsten Werken der Ära gehörend. Und die hohe Flamenco-Kunst geht eine ganz erstaunliche Liaison mit Rock und Psychedelia ein… (1970/2015)