Rezension
Sie sei doch gar nicht Rock’n’Roll, sagte Parton, als sie 2022 in die Rock’n’Roll Hall Of Fame aufgenommen werden sollte. Aufgenommen wurde sie trotzdem, und sie revanchierte sich, indem sie das erste echte Rockalbum ihrer fünfeinhalb Dekaden umspannenden Diskographie aufnahm. Die Mittsiebzigerin warf sich mit aller ihr eigenen Energie in das Projekt und lud Gott und die Welt ein für ein Programm aus Genre-Klassikern aus allen stilistischen Schattierungen des Rock und einigen eigenen Songs, die erstaunlich souverän dazwischen stehen. Mit dabei, ohne Anspruch auf Vollständigkeit in der Reihenfolge ihres Erscheinens: Richie Sambora, Sting, Steve Perry, John Fogerty, Kid Rock, Steven Tyler, Warren Haynes, Stevie Nicks, Waddy Wachtel, Peter Frampton, Joan Jett, Chris Stapleton, Miley Cyrus, Pink, Brandi Carlile, Debbie Harry, Elton John, Melissa Etheridge, Nikki Six, Simon Le Bon, Linda Perry, Emmylou Harris, Sheryl Crow, Pat Benatar, Paul McCartney, Ringo Starr, Mick Fleetwood und die kompletten Lynyrd Skynyrd. Das ist natürlich eigentlich alles zu viel und zu lang und zu groß, am Stück hören kann man es kaum unbeschadet – aber es ist auch verdammt cool und bewundernswert. Wenn schon Rock’n’Roll, dann zu denselben Bedingungen wie in ihrer eigenen Domäne, der Country Music: als Königin. (2023)