Rezension
„Soul“ hieß schon einmal ein Album von Mario Knapp a.k.a. Mobile Ethnic Minority. Beinahe schade, denn für die Intensität dieses neuen, inzwischen zwölften Song-Zyklus‘ wäre der Titel treffend gewesen. Tatsächlich habe er aufgenommen wie ein Getriebener, sagt Knapp – und dann anschließend alles rausgeschmissen, was ihn beim Hören nicht direkt in die Magengrube getroffen habe. Musikalisch nähert er sich hier mehr denn je dem Americana-Genre an, viele Songs haben deutliche Folk/Blues-Bezüge (besonders deutlich etwa in „Brothers“ und „One More Bridge To Burn“), und wenn Knapp elektrisch spielt, ist Neil Young nicht weit („Mend The Tears“)… Auffällig gut ist einmal mehr der Sound des wie immer komplett selbstproduzierten Albums; vorbildlich sowohl die Balance zwischen Stimme und Instrumenten sowie die Präsenz und Unmittelbarkeit der verschiedenen Gitarrensounds, akustisch wie elektrisch. Unbedingt eine sammelnswerte Diskographie! (Für Neueinsteiger: Noch gibt es einige der älteren Alben auf Vinyl!) (2022)