Rezension
Es waren durchaus auch kommerzielle Erwägungen, die die beiden bewährten Partner dazu gebracht hatten, sich mit dem neuen funkigen Stil zu befassen: Insbesondere Hutcherson hatte zuletzt immer wieder erlebt, daß seine Post Bop-Sessions unveröffentlicht im Labelarchiv verschwanden. Bei zwei Musikern dieser Klasse darf man aber jeden Gedanken an Anbiederung gleich beiseite schieben: “San Francisco” schließt genialisch die damalige Soul Jazz-Gegenwart mit dem modalen Jazz Coltranes kurz, auf der Basis unwiderstehlicher Grooves (einer fabelhaften Rhythmusgruppe aus Joe Sample, John Williams und Mickey Roker zu verdanken) entsteht etwas vollkommen Eigenes – verstärkt noch durch die Tatsache, daß Hutcherson das Vibraphon mehrfach durch die sehr viel perkussiver klingende Marimba ersetzt. Zählt unbedingt zu den Höhepunkten in den Diskographien beider Leader! (1971/2023)