Rezension

Der Band um Jerry Loewen gelang mit ihrem leider einzigen Album ein Wunderwerk zwischen Folk, Psychedelia und Canterbury-Prog. Manchmal klingt das, als wären Caravan eine Westcoast-Band, was ja durchaus für ein oder mehrere albenfüllende Programme ausreichen würde. Aber meist entwickelt das Quartett (zu dem unter anderem auch der später etwa von Stevie Wonder, Tom Waits, Cher und Dolly Parton engagierte Keyboarder und Flötist Eric Bikales gehörte) einen ganz eigenen Stil. Damals blieb das auf dem lokalen Veritas-Label erschienene Album ohne Resonanz, nur langsam breitete sich sein Ruf aus. Zu langsam, um heute bei einer breiteren Öffentlichkeit im Rang eines Klassikers zu stehen, neben Werken von Jethro Tull, Caravan (s.o.), Genesis, Pink Floyd, den frühen Yes (deren „Time And A Word“ sie genialisch covern) oder auch Jefferson Airplane. Da gehört es aber hin. Die Sundazed-Wiederauflage wird vielleicht ein wenig dazu beitragen. (1971/2022)