Rezension
Die Sanduhr ist das klassische Symbol für das Verrinnen der Zeit. Nach dem Tod des früheren Keyboarders Ingo Bischof und eigener schwerer Krankheit befand Hellmut Hattler, daß man das nächste Album der Band wohl nicht länger vor sich her schieben sollte. Es ist das erste nach zehn Jahren und hoffentlich nicht das letzte in der langen Bandgeschichte, die nun fast ein halbes Jahrhundert umfaßt. Man kann eine leichte Spur von Melancholie in diesen neuen Stücken hören, die während des Corona-Lockdowns entstanden; gleichzeitig allerdings klingt das Album ausgesprochen entspannt – der Groove ist so lässig wie nur selten im Jazzrock-Sektor. Der Trio-Sound wird angereichert mit einigen Gastauftritten: Flötistin Shirley Fischer, Trompeter und Ex-Bandmitglied Joo Kraus sowie tatsächlich auch Ingo Bischof, von dem Hattler in seinem Soundarchiv noch einige Keyboard-Spuren fand, auf denen er „Moonshine On Sunflowers“ aufbaute. Schon allein dafür eine wesentliche Ergänzung der Band-Diskographie… (2020)