Rezension
Ob mit der Elite der Bop-Szene in kleinen Besetzungen, mit großem Big Band-Besteck – oder, wie hier, mit von Hal Mooney arrangiertem Orchester: Es gab kein Terrain, auf dem Sarah Vaughan nicht souverän herrschte, sobald sie es betrat. Es gab, in späteren Jahren, durchaus auch LPs, in denen sie sich unter Wert verkaufte (auch dann riß ihre vokale Präsenz es meistens noch heraus). Hier ist das nicht der Fall: Mooneys Streicher umfließen ihre Stimme, und “Sassy” zeigt sich als Königin des klassischen Entertainment, ihre Phrasierung ist in jeder Silbe perfekt. Von ihren, nennen wir es ruhig einmal: Non-Jazz-LPs ist dies vermutlich die schönste. – Ryan K. Smith läßt den herrlich üppigen Mono-Sound der Aufnahme vom April 1956 wunderbar leuchten. (1956/2024)