Rezension
Dylans 20. Studioalbum ließ keine Zweifel daran, daß das Bekenntnis zur christlichen Religion auf „Slow Train Coming“ nicht einfach eine Laune des Meisters war. „Saved“ ist – ein Gospelalbum, im Songwriting ebenso wie in den Arrangements mit den prominenten Background-Chören. Ein so schlechtes Album, wie es die Kritik damals überwiegend sah, ist es aber keineswegs, hat man die inhaltliche und damit einhergehende musikalische Ausrichtung erst einmal akzeptiert – schon aufgrund der formidablen Band nicht: Mit einer Mannschaft aus Fred Tackett (hier noch nicht Little Feat-Gitarrist), Spooner Oldham, Tim Drummond und Jim Keltner ginge das ja auch kaum. Und in der Tat ist eine Neubewertung hier unumgänglich… Das Reissue-Cover-Artwork anstelle des ursprünglichen Motivs mildert Dylans missionarischen Eifer von einst ab und macht so auch den Blick auf die Songs freier. (1980/2017)