Rezension

Seit 2006 hat der heute in Frankreich lebende Kanadier schon etliche außergewöhnliche Alben für Constellation aufgenommen, doch staunt man immer wieder über diese ganz besondere Art, Folk-Tradition und experimentellen Jazz zu verknüpfen. Als Gitarrist ist Chenaux eine Klasse für sich, wobei er seine erstaunlichen Soundeffekte stets in den Dienst der Musik stellt, nichts ist hier Selbstzweck. Absolut einzigartig aber macht ihn seine sanfte Stimme, meist im (tieferen) Falsett; wer ihn noch nie gehört hat, stelle sich Tim Buckleys Spätsechziger-Alben mit einem Terry Callier stimmverwandten Sänger vor. Allerdings in oft geradezu skelettierter Art, außer Chenaux’ immer wieder surrealem Gitarrespiel und seiner verzaubernden Stimme kommt nur punktuell eine Wurlitzer-Orgel (Ryan Driver, kein Unbekannter) vor. Manchmal wirkt das so entrückt, daß man eine Verwandtschaft zu späten Talk Talk zu entdecken meint. (2022)