Rezension
Alexander Scriabin und Domenico Scarlatti – das mutet auf den ersten Blick schon sehr gewollt an. Doch der 26jährigen Pianist aus Hessen, der mit dieser seltsamen Kombination seinen Einstand auf dem Gelblabel feiert, hat sich offenbar etwas dabei gedacht. Eine ganze Menge, um genau zu sein. Denn das Programm ist höchst einfühlsam zusammengestellt, komponiert, möchte man sagen. Daß Asal dabei offenbar auf verwandte Tonarten achtete, ist noch der geringste Aspekt dabei – die Stücke aus so scheinbar grundverschiedenen musikalischen Welten folgen aufeinander, als könne es gar nicht anders sein. Eingespielt hat Asal dieses Album auf zwei sehr unterschiedlichen Steinway-Flügeln, um die jeweils gewünschten Klangfarben genau zu erreichen. Wobei es vor allem seine einzigartige Tongebung ist, die ein ums andere Mal fasziniert: Ein weicher, doch auch autoritativer, zum Zuhören zwingender Anschlag, der, so ist man geneigt zu sagen, Weisheit ausstrahlt – unglaublich eigentlich bei einem so jungen Menschen. Nicht verschwiegen seien im übrigen zwei faszinierende, von Asal selbst geschriebene Überleitungen, „Transitions“, die ebenfalls deutlich zeigen, was für ein tiefer musikalischer Geist in ihm wohnt. Diese Diskographie verspricht sehr, sehr, groß zu werden. (2024)