Rezension
Entstanden sind sowohl dieses weitere Großwerk wie das etwas verschrobene (aber gleichfalls sehr hörenswerte) „Holy Joe’s Coral Island Medicine Show“ einfach deswegen, weil die Parr Street Studios, Lieblings-Aufnahmeort der Band, geschlossen werden sollten und deren Inhaber Chris Taylor die Skelly-Brüder fragte, ob sie noch ein letztes Album dort machen wollten. Sie wollten – und schrieben flugs ein ganzes Bündel neuer Songs. Überdies taten sie sich mit Sean O’Hagan zusammen, der einst in den 90ern mit seinen High Llamas da weitermachte, wo Brian Wilson und Van Dyke Parks Ende der 60er aufgehört hatten und der zu den genialsten Arrangeuren des Planeten zählt. Seine Settings, die Surf Rock, Italo-Western-Scores und vieles mehr aufgreifen, erweisen sich als ideale Umgebung für den melodieseligen urbritischen Pop der Skellys. Mit aktuellen Tendenzen welcher Art auch immer hat das Album denkbar wenig zu tun: Ein Meisterwerk, das außerhalb von Zeit und Moden existiert. (2023)