Rezension
Auf dem dritten Album (mit dem sie erstmals die Top 100 knackte) hatte die Band ihr Konzept ausformuliert. Brettharte, dunkle Riffs, die auch die Black Sabbath-Fraktion zufriedenstellen mußten, darauf ein fantasievoller Überbau, der vor Ideen fast zu platzen scheint, aber niemals zu Schlagseite führt. Die Songs auf „Secret Treaties“ sind so ansteckend und mitreißend, wie es riffbasierter Hardrock nur sein kann; wer aber genau zuhört, bemerkt komplexe Strukturen, genau bemessene Arrangements, wie man sie in diesem Genre höchstens von Led Zeppelin kennt – man achte beispielsweise nur einmal auf Albert Bouchards Schlagzeug im Opener „Career Of Evil“! Mit Math Rock oder anderen Kopfgeburten hat dieser „thinking man’s heavy metal“ nichts zu tun, dafür ist die Freude der Bandmitglieder am Rock’n’Roll zu deutlich hörbar – sehr schön manifestiert etwa in Donald „Buck Dharma“ Roesers Gitarrensoli in „Harvester Of Eyes“. Und „Flaming Telepaths“ ist überhaupt einer der größten Genre-Songs der 70er. (1974/2024)