Mit dem Vorgänger „Hang“ zeigten die kalifornischen Avantgarde-Popper, daß sie jederzeit einen slicken Songzyklus aus dem Ärmel schütteln können, den man locker neben die besten Arbeiten beliebiger Million-Selling-Artists aus den 70ern stellen kann. Der Nachfolger geht auf Anhieb vielleicht nicht ganz so gut ins Ohr, weil Sam France und Jonathan Rado zum einen ihre Avant-Pop-Tendenzen wieder etwas mehr ins Spiel bringen, zum anderen etwas am Zeitrad gedreht haben. An ABBA und die Bee Gees wird man hier weniger denken, mehr an die Talking Heads und aus Disco entwickelte Dance Pop-Acts; allerdings auch die Stones von „Tattoo You“ oder frühachtziger Springsteen. Wie bei „Hang“ ist es nicht nur die Mischung an sich, sondern natürlich auch das brillante Songwriting und das stupende Gefühl der beiden für den exakt richtigen Sound, was begeistert. Man muß das schon einige Male gehört haben, um diesen komplex-dichten Arrangements auf den Grund zu gehen…! (2019)