Rezension
Mit dem zweiten Album „Senderos de Traición“ (Phil Manzenera produzierte!) hatten die Spanier um den charismatischen Leadsänger Enrique Bunbury ihren Stil definiert. Die Tour dazu muß phantastisch gewesen sein – das jedenfalls belegt der kurz danach veröffentlichte Live-Mitschnitt, dessen acht Songs in knapp 40 Minuten großzügig auf zwei LPs verteilt wurden. Die Band wußte nicht nur ihr Publikum zu begeistern, sie zeigte auf der Bühne auch beachtliches dramaturgisches Talent: Spannung von der ersten Sekunde an. Und für das, was Bunbury auf „Decadencia“ abliefert, kann als Vergleich eigentlich nur noch Jim Morrison ins Feld führen… – Die Originalpressung ist längst ein teures Sammlerstück, wer damals zu spät kam, sollte diese neue Chance nicht verstreichen lassen. (1991/2016)