Rezension
Bei einem Pete Doherty-Album in jenen Tagen war das Bemerkenswerteste stets, daß es überhaupt existierte. Und das war oft schade, denn es verstellte den Blick auf das Wesentliche: Eben eines der größten Songwritertalente, das der Rock’n’Roll in den vergangenen mindestens zehn Jahren gesehen hatte. Allein ein Song wie „Delivery“, der beinahe klingt wie eine Gemeinschaftsarbeit der Beatles, der Kinks und der Stones: Niemand sonst kann sowas schreiben, und vor allem kann niemand sonst das so bringen wie Doherty mit seinen Babyshambles. Vor allem letzteres gilt eigentlich für jeden dieser qualitativ erfreulich (weil unerwartet) konsistenten zwölf Songs, gleich welchen Tempos. Es ist erstaunlich, daß der Mann trotz seiner Dauergegenwart in der Klatschpresse sich diese wundervolle Kaltschnäuzigkeit, diese Rock’n’Roll-Lässigkeit in seiner Stimme bewahrt hatte. Einer Stimme, der dabei immer auch anzuhören ist, daß ihr Besitzer im Grunde ein sehr sensibler Mensch sein muß… – Limitierte Neuausgabe auf klarem Vinyl. (2007/2024)