Rezension
Die Vorgeschichte zu Julius Asals zweitem Album für die Deutsche Grammophon: Eine Einladung, ein Solokonzert zu spielen. In einer alten Kapelle in der Toscana, gelegen auf Rick Rubins Anwesen dort. Der Pianist war von dem Ort so begeistert, daß er beschloß, dort aufzunehmen. Gewidmet ist das Album Maurice Ravel, doch abermals (wie schon auf dem DG-Debüt mit Musik von Scarlatti und Scriabin) stellt Asal dessen Werk etwas zur Seite. Diesmal allerdings keinen anderen Komponisten, sondern eigene Improvisationen, die hier neben "Jeux d'eau", dem A-Moll-Prélude, dem "Menuet sur le nom de Haydn" und "À la manière der Borodine" zu hören sind – und die nicht nur klangfarblich zu dem großen Impressionisten, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiern würde, passen, sondern die Asal auch als bemerkenswerten schöpferischen Musiker vorstellen. So wurde Asals Ravel-Hommage eine ausgesprochen persönliche und jedenfalls einzigartige Liebeserklärung. Und wie viel ihm Ravels Musik bedeutet, kann man in jeder Note dieses fabelhaften Albums miterleben. (2025)