Paul Simon, Tina Turner, Placido Domingo, Bryan Adams: Sie alle haben die Dienste dieses Ausnahmegitarristen schon in Anspruch genommen. Etwas mehr ins Rampenlicht getreten ist Miller als wesentlicher Bestandteil der Band von Sting; Solo-Alben nahm er etwa für Naim, Decca und ACT Music auf. Nun ist er erstmals auf ECM zu hören, ein Label, dessen Ästhetik Millers feinsinnigem Spiel fraglos entgegenkommt. Lange hatte Miller sich mit Labelchef Manfred Eicher beraten, welche Partner wohl geeignet seien – schließlich entschied man sich für ein Solo-Werk mit minimaler Percussion-Begleitung (auch nur auf fünf der elf Stücke). Eine gute Entscheidung: Millers Spiel wirkt, vor allem in den reinen Solo-Nummern, wie ein warm glühendes Licht in einem sonst dunklen Raum. Daß er stilistisch zwischen Bert Jansch-inspiriertem Art-Folk und groovendem Funk-Jazz alles beherrscht, wird freilich niemanden überraschen, der seine bisherige Laufbahn verfolgt hat…! (2017)