Rezension
Im frühen Jazz war das Kornett eines der führenden Instrumente; seither wird es nur noch selten verwendet. Der schwedische Trompeter, der das Instrument vor einigen Jahren für sich entdeckte, kann das nicht verstehen, und auch sein zweites Album als Leader, auf dem er ausschließlich das weicher und wärmer klingende (tatsächlich auch baulich eher mit dem Horn als der Trompete verwandte) Instrument spielt, gibt ihm völlig recht. Auf „Silver Needle“ untersucht Wiklund dessen erstaunliche Ausdrucksmöglichkeiten weiter, mit großartigen Ergebnissen – besonders dann, wenn er den urspünglichen New Orleans-Jazz mit der Gegenwart kurzschließt und dazu Arrangements schreibt, die (wiewohl die Band nur ein Septett ist) gar nicht so selten an einen Gil Evans denken lassen. Ein so spannender wie einzigartiger Sonderweg, den man unbedingt mitgehen sollte… (2023)