Rezension
Das Rock-Konzept von „Fear“ wurde fortgesetzt, der Fokus lag auf für Cales Verhältnisse außerordentlich zugänglichen Pop- und Rock-Songs, darunter auch eine der schönsten Hommagen an Brian Wilson („Mr Wilson“) und von solcher Seite fast unerwartete Liebesbezeugungen an den Rock’n’Roll der 50er („Darling I Need You“). Höhepunkt dieses wieder mit Phil Manzanera und Brian Eno aufgenommenen Albums aber ist jenes düstere, verstörende Meisterwerk, das Cale aus „Heartbreak Hotel“ gemacht hat: Eine der außergewöhnlichsten Elvis-Coverversionen der Geschichte. Wer so etwas in der Mitte eines Albums unterbringt, dem wird ein Massenpublikum nie über den Weg trauen, und schreibe er noch so unwiderstehliche Lieder. Doch natürlich sind es genau diese Fallgruben und Wechselbäder, die die Größe von Cales Alben ausmachen… (1975/2024)