Rezension

Der Titelsong, in dem der nun 65jährige seine Dankbarkeit etwa für seine Familie und für ein Leben von der und für die Musik, die er liebt, artikuliert, ist geballte positive Energie. Aber Big Daddy Wilson ist ganz sicher kein Eskapist, und gleich im nächsten Song beklagt er den Weg, den seine tief gespaltene alte Heimat eingeschlagen hat (der Amerikaner lebt bekanntlich seit gut 30 Jahren in Deutschland). Freude und Trauer; Licht und Schatten wechseln oft ab auf diesem sehr intensiven, spirituellen, auch persönlichen Album, doch auch in den dunkelsten Momenten siegt die Hoffnung des überzeugten Humanisten Wilson. Alte Freunde wie Hans Theessink oder Keb' Mo' begleiten ihn gelegentlich, doch sein warmer, beruhigend-versöhnlicher Bariton steht stets im Zentrum; die exzellente Aufnahme verstärkt die Wirkung dieser großartigen Stimme noch. Vielleicht sein stärkstes Album bislang. (2025)